Update:
Forderungen nach Tarifsenkungen für die ambulante Psychotherapie

Liebe Mitglieder

Wie ihr bereits erfahren habt, gibt es erfreuliche Neuigkeiten aus dem Kanton Basel Stadt und leider unerfreuliche Neuigkeiten aus dem Kanton Glarus, die uns als Berufsverband beschäftigen.

Hier die wichtigsten Informationen:

In Absprache mit der FSP hat die SGVT bereits im November 24 die Gesundheitsdirektionen der Kantone Bern, Graubünden, Luzern, Nidwalden, St. Gallen und Solothurn auf die Problematik möglicher Senkungen des provisorischen Tarifs hingewiesen. Als Fachverband haben wir nur die Kantone angeschrieben in denen Mitglieder der SGVT tätig sind und/oder wohnen.

Die Gesundheitsdirektion der verschiedenen Kantone haben den Eingang unseres Schreibens vom 14. November bestätigt. Der Antrag der Versicherer auf Senkung würde geprüft und die notwendigen Abklärungen würden durchgeführt. Da es sich jedoch um ein laufendes Verfahren handelt, können die Gesundheitsdirektion derzeit keine weiteren Details bekannt geben. Wir müssen uns daher weiterhin in Geduld üben.

Gestern wurde bekannt, dass der Kanton Glarus einen neuen provisorischen Tarif von CHF 2.32 pro Minute festgesetzt hat. Dieser Entscheid basiert auf einem Antrag der Einkaufsgemeinschaft HSK und steht im Gegensatz zum Vorschlag der FSP, den bestehenden provisorischen Tarif zu verlängern. Diese drastische Senkung könnte dazu führen, dass viele Psychotherapeut:innen sich aus der Grundversicherung zurückziehen. Die FSP sieht dadurch die psychotherapeutische Versorgung ernsthaft gefährdet und wird rechtlich gegen diesen Entscheid vorgehen.

Wichtig für uns ist jedoch, dass sich zeigt, wie unterschiedlich die Kantone die Situation einschätzen, da Basel Stadt einer Senkung nicht zugestimmt hat. Dies könnte zu weiteren uneinheitlichen Entscheidungen führen. In Absprache mit der FSP halten wir den Druck auf die Behörden aufrecht. Rückschlüsse vom Kanton Glarus auf andere Kantone sind derzeit nicht direkt möglich und sollten vorläufig vermieden werden. Das Beispiel des Kanton Basel-Stadt spricht dafür.

Die FSP hat die Problematik in den Medien adressiert und unter anderem den Tages-Anzeiger sowie Le Temps informiert. Solltet ihr von Medien kontaktiert werden, bitten wir euch, direkt mit der Medienstelle der FSP Kontakt aufzunehmen: media@fsp.psychologie.ch

Wir verstehen, dass diese Entwicklungen beunruhigend wirken können, dennoch bitten wir euch keine voreiligen Interventionen zu tätigen. Hilfreich kann sein, Kontakte zu politischen Personen zu aktivieren. Wenn ihr in eurem Bekanntenkreis Personen kennt, die Einfluss auf unser Anliegen haben, informiert uns oder die FSP bitte darüber.

Zudem gilt daran zu denken, dass auch die Bevölkerung eine wichtige Stimme hat – unsere Patienten und unsere Freunde müssen auf die Thematik sensibilisiert werden und erkennen, was ein Therapeutenausstieg aus der Grundversorgung bedeuten würde. Schliesslich möchten die Politiker:innen von der Bevölkerung wiedergewählt werden.

Falls ihr nicht untätig zusehen möchtet, könnt ihr uns am besten darin unterstützen, indem ihr auf Medienartikel (z. B. den Tagi-Artikel) mit Kommentaren in der Kommentarspalte oder auf LinkedIn reagiert. Ein direktes Anschreiben der Gesundheitsdirektionen ist im Moment nicht zielführend. Ein Engagement für die öffentliche Wahrnehmung – wie vorgeschlagen durch Kommentare – ist hingegen sinnvoll und hilfreich.

Für weitere Fragen stehen wir euch jederzeit zur Verfügung.
Vielen Dank für euren Einsatz und euer Engagement!

Beste Grüsse
der SGVT-Vorstand